Die Musikwelt ist im Wandel, nachdem mittlerweile künstliche Intelligenz in jeder einzelnen Sekunde irgendwo auf der Welt Songs produziert.
Hier ist ein Album garantiert ohne solche Hilfsmittel. Spontan, voller Improvisation und Inspiration.
Der Gitarrist Mathias Petry, der sein allererstes Konzert im Jahr 1980 spielte und seither musikalische eine Menge erlebt und auf die Beine gestellt hat, tat Folgendes: Er konfrontierte Musiker ungeprobt, blank mit einer simplen Basis aus Westerngitarre und Mundposaune, und ließ sie machen. One-Takes, hier und da auch mal zwei, drei Wiederholungen. Nicht mehr.
Ehrlicher, echter, authentischer kann Musik nur noch live sein.
Mit dieser Basis im Gepäck wurden die Songs im Studio ausproduziert. Entstanden ist ein emotionales, atmosphärisches Album (Mastering: Ludwig Maier), das gut in die Schublade Crossover-Jazz passt. Allein schon wegen der Instrumentierung. Westerngitarre trifft Trompete, Handpan, Barockgambe, Querflöte, Geige, Tenorsaxofon, Klavier. Die Schnittmenge ist ein jazziges Grundgefühl und vor allem diese gemeinsame Freude an spontaner Improvisation. Bei jedem einzelnen Song begeben sich die Musiker auf eine Reise, sind gemeinsam unterwegs zu einem Ziel, von dem sie vorher nicht genau wissen wie es am Ende aussehen wird.
Wie bei einem Städtetrip, in dem man sich einfach auf den Ort einlässt.
Ohne Programm lässt man sich treiben, gönnt sich zwischendurch ein Eis oder einen Kaffee, genießt Architektur und Atmosphäre. Wie das eben so ist, wenn man unterwegs ist.
Mathias Petry – im Brotjob Journalist und Autor - ist schon lange unterwegs. In den 80ern spielte er in einem Folkprojekt und in einer Funk-Band, in den 90ern machte er zunächst Deutsch-Pop, fand Freude am Covern, ehe er sich auf ein Mundart-Projekt einließ, das ihn große Bühnen gemeinsam mit großen Namen und fünfstellige CD-Verkäufe erleben ließ. In den 10ern entstand ein weiteres Mundart-Liedermacherprojekt, nebenbei begann er Romane zu schreiben, die in Form von musikalischen Lesungen einen Weg auf die Bühne fanden.
Jazz aber begleitete ihn sein gesamtes musikalisches Leben lang. Zwei der Motive dieses Albums, „Gent“ und „Montpellier“, trägt er tatsächlich seit Mitte der 80er Jahre mit sich. In all den Jahren des musikalischen Unterwegsseins war nun die Zeit gekommen, die Musik mehr nicht nur im Kopf, sondern sie auch mit den Ohren zu hören.
Anfang der 90er-Jahre war Mathias Petry regelmäßiger Gast des Günter-Schilling-Trios mit dem namensgebenden begnadeten Pianisten im Mittelpunkt. Spätestens da eröffnete sich ihm die Faszination der Improvisation.
Mit dem „unterwegs“-Album ist nun ein Pflock gesetzt. Nun ist die Zeit, Spontaneität auf der Bühne geschehen zu lassen und zusammen mit großartigen Künstlern weiterhin „unterwegs“ zu sein.
Biberg - ein verflucht kurioser Heimatroman
Kommt ein Bruder von Jesus nach Hudlhub … was wie der Anfang eines Schenkelklopfer-Witzes klingt, entpuppt sich in Biberg als Glaubensfrage und Zerreißprobe für die Menschen in der kleinen bayerischen Gemeinde. Als er eine Grube für einen Koikarpfenteich ausheben lässt, stößt der örtliche Landtagsabgeordnete Ludwig Haderlein nämlich auf eine Knochenkiste mit hebräischer Aufschrift. Wie kam sie hierher? Wie ist so etwas möglich? Ist am Ende doch etwas dran am Fluch, über den seit Jahrhunderten gemunkelt wird?
Biberg ist eine Geschichte, die in drei Zeitebenen spielt – während der Besiedelung kurz nach Christi Geburt, dann im Barock, als der Dorfphilosoph Matthias Kronleichter mit seinen Weisheiten die kleine Gemeinde in Bewegung bringt, und natürlich in der Gegenwart, wo der Fund der ominösen Knochenkiste nicht nur Kriminelle inspiriert. Biberg – ein weiterer Band der satirischen Erzählreihe, die so manche menschliche Eigenheit aufs Korn nimmt und bei der niemand, der glaubt, eine Rolle spielen zu können, ungeschoren davonkommt.
"Sind wir nicht alle ein bisschen Hudlhub?"
Geschichten und Musik vom heimlichen Mittelpunkt des Universums
Hudlhub muss man kennen, und genau genommen kennt man Hudlhub auch bereits.
Schließlich sind wir alle ein bisschen Hudlhub.
Hier hat Dorfphilosoph Matthias Kronleichter (1726-1754) den Hudlhoop-Reifen erfunden, um die behäbig gewordene Senkbrust mancher Mitbewohner in Schwung zu bringen.
In Hudlhub lebt der Hinterbänkler-Politiker Ludwig Haderlein der eine neue Weltformel entwickelt hat: Auf Einsteins M=C2 folgt seine "Containertheorie" zur Rettung der Weltwirtschaft.
Tatsächlich tickt die Welt in Hudlhub gar nicht so sehr anders als in Washington, Moskau, Bagdad oder in Nordkorea. Naja, vielleicht ein bisschen. Aber da, wo Menschen sind, da menschelt es eben. Auch in Hudlhub, das einst schon von den Römern besiedelt wurde.
Mathias Petry erzählt in seinem Bühnenprogramm Geschichten aus Hudlhub, nimmt sein Publikum mit in die wunderbare Welt der kleinen Gemeinde, die manche allein wegen des legendären Swingerclubs im Vorort Gailing kennen, die von Salzburger Brieftauben auf dem Weg nach Hause auch mal als Toilette benutzt wird und in der Fußballspielerfrauen, Kill-Bill-Tussis, Schriftstellerinnen, Kirchenmafiakiller und runtergehungerte Business-Wichtigtuer auf Feuerwehrleute, Bürgermeister, den Dorfpfarrer und streitlustige Landwirte treffen, bis ihnen Hören und Sehen vergeht.
Und es gibt Musik. Seit 1980 steht Mathias Petry auf der Bühne, hat in diversen Besetzungen Zehntausende Zuschauer in Hunderten Konzerten unterhalten. Der Musiker begleitet sich bei seinem Soloprogramm selbst mit Gitarre und Mundposaune.
Es gibt viel zu lachen und so manches zu bestaunen.
Technical Rider:
Beschallung/Licht wird mitgebracht
Das Programm dauert 80 Minuten ohne Pause oder zweimal 40 Minuten mit Pause plus Zugaben.
Das Programm ist gemapflichtig.
Flax aus Flachland - Kooperation mit Helmut Zöpfl
Flachland ist, wie der Name schon vermuten lässt, ganz schön flach. Genau genommen ist Flachland sogar regelrecht platt, zweidimensional, in der Höhe maximal begrenzt.Hier lebt der Schüler Flax, und er entdeckt eines Tages, dass es da noch mehr gibt, dass da noch etwas auf ihn wartet, dass jenseits des Grenzfeldes eine Welt bar jeglicher Vorstellungskraft existiert. Also macht er sich auf in eine neue Dimension – nach Raumland.Einer findet das gar nicht gut: Dux, der Herrscher von Flachland. Bald lässt er sich von seinem Kriegsminister Drux davon überzeugen, dass die gewohnte Weltordnung nur mit Waffengewalt bewahrt werden kann. Und Meister Strux bekommt den Auftrag, eine schreckliche Vernichtungswaffe zu bauen.Eine fantasievolle, verblüffende Parabel, die der bekannte Schriftsteller und Pädagogikprofessor Helmut Zöpfl schon in den frühen 80er-Jahren schrieb und die bis heute unveröffentlicht war.
Der Autor Mathias Petry, mit dem Zöpfl schon mehrere Buchprojekte realisierte, hat sie bearbeitet und für die Gegenwart aufbereitet.
Die Formel zur Rettung der Welt
Der bayerische Landtagsabgeordnete Ludwig Haderlein aus Hudlhub hat im Oktober 2010 seine Überlegungen zur Lösung der Finanzmarkt- und Weltwirtschaftskrise, die bekanntlich 2008 eskaliert war, veröffentlicht. Er nennt sie: die Container-Theorie. Seine Erzählung war ein regionaler Bestseller und binnen weniger Tage vergriffen. Haderlein untersagte zunächst weitere Nachdrucke, weil er dachte, seine Ideen würden durch die Geschichte überholt. In diesem Punkt irrte er. Die Container-Theorie ist noch immer aktuell. Darum wurde sie jetzt in der unveränderten Fassung des Jahres 2010 noch einmal aufgelegt. Ludwig Haderlein (*20. Januar 1974 in Biberg, Gemeinde Hudlhub) wurde bei der Wahl am 13. September 1998 im Alter von 24 Jahren als einer der jüngsten Berufspolitiker in der Geschichte des Freistaats in den Landtag gewählt. Er schaffte bei allen folgenden Wahlen den direkten Wiedereinzug ins Parlament.
Ludwig Haderlein ist der Landtagsabgeordnete aus Hudlhub, den Mathias Petry erfunden hat.
Ein Coming-of-Age-Roman
Pit ist verliebt. So verliebt. So unglaublich verliebt. Und jetzt ist er in Nöten, weil seine Jo einfach die Biege gemacht hat. Und jetzt steht er da, der Pit, und weiß nicht mehr, wo vorn und wo hinten ist. Gut, dass er seine Freunde hat, Lombard und Hagen und all die anderen aus der Gang, die ganz einfach da sind, wenn man sie braucht. Doch der Trip, auf den sie sich zur Ablenkung begeben, endet jäh. Und jetzt sind Pits Nöte noch größer.„Annäherung an eine Beziehung“ ist eine Coming-of-age-Erzählung, die über eine Phase des Lebens erzählt, in der die Kraft der Gefühle so überbordend ist, wie davor nicht und danach nicht.
Erschienen in der Edition KB8
Gailing - eine Geschichte aus Hudlhub
Im ehrenwerten Swingerclub, den Helga Dürnbichler in Gailing einem Ortsteil der bayerischen Gemeinde Hudlhub betreibt, stirbt ein Kirchenmann unter mysteriösen Umständen. Die Spur führt zur geheimnisvollen Fondazione Rotonda Tiberiana, die gnadenlos die Durchsetzung ihrer Interessen verfolgt und in deren Machenschaften die unterschiedlichsten Personen auf unterschiedlichste Art und Weise freiwillig oder unfreiwillig verwickelt sind: der undurchsichtige Landtagsabgeordnete Ludwig Haderlein, der machtgierige Bürgermeister, der durchtriebene Generalvikar und sogar der liebenswürdige Ortspfarrer und die tapferen Jungs vom Feuerwehrtrupp Hudlhub. <br />Und was passiert, wenn plötzlich all diese Fäden zusammenlaufen? Richtig: ein Inferno fegt über die ländliche Idylle! Und danach wird in dem beschaulichen Örtchen nichts mehr so sein, wie es mal war ...
Erschienen bei Battenberg-Gietl
Mathias Petry solo
In diesem Konzertprogramm steht Mathias Petrys Lieblingsinstrument im Fokus, die Westerngitarre. Wobei Western in diesem Fall nichts mit Country zu tun hat. Vielmehr improvisiert der Musiker in seiner sehr eigenen Handschrift, eröffnet ungewohnte Akkordwelten, er lässt die Gitarre konzertant singen, und manchmal singt er auch selber dazu. Oder trompetet ohne Trompete. Und dass sich da auch mal der eine oder andere mongolische Oberton einschleicht, ist dann im Eifer des Gefechts auch nicht zu verhindern. Man könnte sagen: Stimmakrobatik, die sich in den teils fast orchestralen Gitarrensound einbettet.
Klingt abgefahren? Ist es auch. Man könnte sagen: Wie bei "Hurz", aber ohne hurz. Oder so ähnlich.Wie der Titel des Programms, "Das harmonische Hurz", schon erahnen lässt, ist das alles sehr kuschelig, einlullend, vereinnahmend. Und vielleicht auch manchmal ein bisschen lustig, je nach Anlass.
Mathias Petry bringt Folk, Weltmusik, Klassik, Blues und Jazz unter einem musikalischen Dach zusammen – in einem Klanggebäude, gemacht auf sechs Gitarrensaiten. Teils geplant, teils improvisiert. Im Mittelpunkt steht Gefühl. Ein Gefühl namens Liebe.